Es rankt so grün! Kletterpflanzen als Sichtschutz

Sichtschutz-Kletterpflanzen

Welche Sträucher, Bäume und Stauden sich ganz allgemein als Sichtschutz-Pflanzen eignen, haben wir bereits im letzten Beitrag erörtert. Diesmal werfen wir einen Blick auf Kletterpflanzen im Speziellen: Welche Arten von Sichtschutz-Kletterpflanzen gibt es und was ist bei der Rankhilfe zu beachten?

Kletterpflanzen sind einerseits sehr beliebt, um Fassaden zu begrünen. Oft relativ flächendeckend und schnell wachsend, können sie eine Hausmauer regelrecht in ein verwunschenes Märchenschloss verwandeln. Aber auch als Sichtschutz überzeugen die begabten Kletterer durch ihren platzsparenden und dennoch dichten Wuchs, und ihren einzigartig romantischen Charme.

Sichtschutz-Kletterpflanzen: Eine Frage des Typs

Clematis am Zaun


Es gibt verschiedene Arten von Kletterpflanzen, die sich durch ihren “Kletter-Stil” unterscheiden und demnach unterschiedliche Voraussetzungen benötigen, um sich empor zu ranken. Am besten, Sie entscheiden sich als erstes für den Platz im Garten, an dem Sie die Kletterpflanze einsetzen möchten – so können Sie sich am vorhandenen Zaun orientieren oder die richtige Rankhilfe besorgen.

  • Schlinger oder Schlingpflanzen

So genannte Schlingpflanzen halten sich mit spiralförmig gedrehten Blättern an der Aufstiegshilfe fest. Daher brauchen Sie eine Rankhilfe, die geöffnet ist und idealerweise von beiden Seiten Luft hat, also nicht zu nahe an einer Wand steht. Sie sind aber auch die idealen Sichtschutz-Kletterpflanzen für großmaschige Zäune wie Jägerzäune, Draht- oder Gitterzäune.
Beliebte Schlinger: Echter Wein, Blauregen

  • Ranker oder Rankpflanzen

Ranker klettern sehr ähnlich wie Schlinger, bilden allerdings beim Klettern eigene Rankorgane, mit denen sie sich an der Kletterhilfe festhalten. Da diese kleinen “Arme” keinen allzu großen Umfang bewältigen, klammern sie sich am liebsten an schmale Gerüste aus Draht oder Seil.
Beliebte Ranker: Clematis, Zierkürbis

  • Selbstklimmer oder Haftwurzler

Die selbstklimmende Kletterpflanze benutzt kleine Haftwurzeln oder Haftscheiben, um sich an ihrer Unterlage hochzuziehen. Sie ist daher eine sehr gute Wahl, wenn Sie bereits einen blickdichten Sichtschutz-Zaun im Garten haben, zwischen dessen Latten nicht viel Platz ist. Haftwurzler wie der Efeu oder die Kletterhortensie kommen damit gut klar und werten Ihren Zaun dabei auch noch optisch durch eine natürliche Begrünung auf.
Beliebte Selbstklimmer: Efeu, Wilder Wein, Kletterhortensie

  • Spreizklimmer

Spreizklimmer lassen ihre Triebe durch Rankgerüste wachsen und verspreizen sie, um sich Halt zu verschaffen. Häufig haben Spreizklimmer auch Stacheln oder Dornen.
Beliebte Spreizklimmer: Kletterrose, Brombeere

  • Rankende Selbstklimmer

Ein paar besondere Pflanzen haben mehrere Klettertechniken perfektioniert – zum Beispiel die Klettertrompete oder Trompetenblume. Sie nutzt einerseits Haftwurzeln, um sich festzuhalten, erklimmt aber dank ihres windenden Wuchses auch offene Zäune oder Rankhilfen. Durch die warmen und kräftigen Farben ihrer Blüten, die je nach Sorte von Gelb bis zu feurigem Rot reichen, ist sie nicht nur eine ausgezeichnete Sichtschutz-Kletterpflanze, sondern insgesamt eine schöne Bereicherung für Ihren Garten, etwa an einer Pergola oder einer Laube.

Winterharte Sichtschutz-Kletterpflanzen: Grün übers ganze Jahr


Wie bei der Sichtschutz-Hecke kann man auch bei Kletterpflanzen zwischen
laubabwerfenden und immergrünen Pflanzen wählen. Manche der Ranken bleiben mehrjährig erhalten, während der Lebenszyklus anderer nach einem Jahr wieder vorüber ist.

Wenn Sie Ihren rankenden Sichtschutz ganzjährig in voller Pracht genießen wollen, greifen Sie am liebsten zu einer immergrünen Pflanze. Besonders schnell wachsen der Efeu, der Blauregen oder auch der echte Hopfen.

Bilder: Rachata Teyparsit (shutterstock.com), photoiconix (shutterstock.com), JT888 (shutterstock.com), Agnes Kantaruk (shutterstock.com)

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