Endlich ergraut! Vom Lärchenholz und seiner Patina

Ergrautes Lärchenholz

Ob Hausfassade, Terrassenboden oder Gartenzaun: Die heimische Lärche ist eines der beliebtesten Hölzer für den Außenbereich, nicht nur aufgrund ihrer dekorativen Musterung, sondern vor allem wegen der robusten und ausgesprochen witterungsbeständigen Beschaffenheit des Holzes. Seinen einzigartigen Charakter, den so viele Lärchen-Liebhaber schätzen, verschafft dem Holz dabei vor allem eines: die spezielle, silbergraue Patina.

Für viele ist die Lärche ein wahres Wunderkind unter den in Europa beheimateten Nadelhölzern. Mit ihrer Rohdichte von mehr als 500kg/m3 ist sie bemerkenswert hart, schwer und massiv, und daher ein besonders beliebtes Holz für Bauernstuben, Landhausmöbel und andere rustikale Interieurs. Dadurch, dass das Holz so beständig gegenüber äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit ist und demnach nicht zwingend behandelt oder gestrichen werden muss, wird es außerdem gern auf Kinderspielplätzen oder zur Lagerung von Lebensmitteln (z.B. Wein) eingesetzt.

Lärchenholz-Patina: Geduldig sein lohnt sich

Hoher Lärchenwald

Die Gebirgslärche in ihrem natürlichen Umfeld: In alpiner Höhe wächst sie besonders gern und das Holz wird gleichmäßig hart und robust.

Wer sich für eine Fassade oder einen Gartenzaun aus Lärchenholz entscheidet, hat dabei vor allem auch eines im Hinterkopf: die besondere Färbung des Holzes im Angesicht der Witterung. Wind und Wetter ziehen an der Lärche nämlich nicht spurlos vorüber, das Holz “ergraut” nach einigen Jahren im Außenbereich und erhält seine typische, silbergraue Patina.

Diese entsteht, indem UV-Licht das Lignin (“Verholzungs-Zellen”) in den oberen Holzschichten abbaut und darunter die reine Zellulose zum Vorschein kommt. Empfindlicher wird das Lärchenholz dadurch nicht, die Oberflächenerosion hat keinen Einfluss auf die Stabilität seiner Holzstruktur.

Die Patina, die sich nun bildet, hat nicht nur einen optischen Reiz, sondern schützt das Holz zudem vor weiteren Wettereinflüssen – hier ist allerdings Geduld gefragt. Je nach Ausrichtung, Sonneneinfall und Wetterlage, denen Ihr Lärchenholz-Gartenzaun oder Ihre Hausfassade ausgesetzt sind, kann das Holz zunächst ungleichmäßig und fast fleckig ergrauen, ehe die Oberfläche nach einigen Jahren gleichmäßig in ihrer Alterspatina erglänzt.

Natur pur: Warum die Lärche bleiben darf, wie sie ist

Hat vieles schon erlebt: Ein Gartenzaun aus unbehandeltem Lärchenholz wechselt schon mal die Farbe … aber das dauert.

Das Lärchenholz zu ölen ist natürlich möglich, die meisten Liebhaber des Holzes werden von dem Anstrich aber abraten. Sie schwören auf die natürlichen Vorzüge und den Charme des Holzes, seine einzigartige, sich gleichmäßig bildende Patina, und betonen die möglichen Komplikationen, die beim Lasieren auftreten können. Nicht zuletzt werden der Lärche in ihrem naturbelassenen Zustand positive Effekte auf die menschliche Gesundheit nachgesagt: Im Baum enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe sollen sich stabilisierend und harmonisierend auf den menschlichen Herz-Kreislauf und die Gefäße auswirken, sogar entzündungshemmend könne das Holz wirken und in der Bachblüten-Therapie wird Lärche zur Steigerung des Selbstvertrauens eingesetzt.

Durch den langjährigen Wuchs, die hohe Dichte und den hohen Harzanteil vereint Lärchenholz bereits einen Großteil der Eigenschaften, die für den Außenbereich wünschenswert sind – ganz natürlich und unbehandelt.

Bilder: Thomas Mazon(shutterstock.com) / CHAIYA (shutterstock.com) / Marco Herrndorff (shutterstock.com)

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