Obwohl er so nett anzusehen ist, ist der Marienkäfer nicht nur eine Freude für’s Auge: Mit seinem ganz speziellen Gusto kümmert er sich ganz von selbst um einen der größten Schädlinge im Garten.
Der Siebenpunkt-Marienkäfer, lexikalisch auch Coccinella Septempunctata genannt, gehört zu den bedeutendste Nützlingen in unseren Breiten. Etwa 80 verschiedene Arten gibt es in Österreich und Deutschland, darunter beispielsweise auch den gelb-schwarzen Vierzehnpunkt-Marienkäfer, der nicht ganz so häufig, aber auch immer wieder im Garten anzutreffen ist. Die Käfer werden unterschiedlich lang, von winzigen 1,5 mm bis hin zu “stolzen” 10 mm Länge können sie erreichen.
Mit Marienkäfer-Power gegen Blattlaus-Befall
Englisch hört er auf den liebevoll gewählten Namen “Ladybug” oder “Ladybird” – und mit dieser Wertschätzung sollte man ihm auch im Garten begegnen. Marienkäfer ernähren sich nämlich leidenschaftlich gern und nahezu ausschließlich von Blattläusen, einem Schädling, der besonders Kräuter und Gemüsepflanzen befällt. Bis zu 40.000 Blattläusen verspeist ein einzelner Käfer in seinem ganzen Leben, und auch seine Larven gehen bereits auf die Jagd. Von Mai bis Oktober sind die Krabbeltierchen am aktivsten und fressen auch die meisten Läuse.
Aufgrund ihres großen Hungers und ihrer positiv einseitigen Ernährung werden sie inzwischen sogar zur systematischen Schädlingsbekämpfung in Gärten oder auf Plantagen eingesetzt. Das hatte allerdings nicht nur positive Auswirkungen: Um die Effizienz bei der Bekämpfung zu steigern, wurde Ende des 20. Jahrhunderts der besonders gefräßige asiatische Marienkäfer importiert – er ist etwas größer als der Siebenpunkt-Marienkäfer, hat oft 20 Punkte und mehr, und labt sich zwar an großen Mengen Blattläusen, weicht allerdings, wenn das Angebot zu gering ist, auch auf Gemüsepflanzen oder sogar andere Käfer und Nützlinge aus.
Natürliche Feinde des Marienkäfers
Wenn Ihnen im Garten schon ohne Zutun von außen Marienkäfer begegnen: Schätzen Sie sich glücklich! Dann sollten Sie auf jeden Fall versuchen, die Tiere zu halten und bei der Vermehrung zu unterstützen. Der größte Feind des Marienkäfers sind die Ameisen. Ameisen leben mit Blattläusen in einer Art Symbiose und verwerten das von den Läusen ausgeschiedene Sekret in ihrem eigenen Bau. Deshalb setzen sie sich gegen den Marienkäfer, der ihre “Partner” im großen Stil verspeist, heftig zur Wehr – wenn es sein muss, mit ätzenden Ausscheidungen.
Aber auch Kälte ist ein nicht zu unterschätzender Feind des Marienkäfers. Sobald sich Temperaturen von weniger als 15°C ankündigen, sollten Sie den Käfern beim Überwintern helfen. Ideal sind Unterschlupfe wie sie auch der Igel schätzt, z.B. Laubhaufen unter Stauden und auf Beeten. Auch Efeu oder Geäst, anstatt kahler Erde, dient ihnen als winterliche Behausung, und da Marienkäfer auch gern unter Steinen überwintern, fühlen sie sich in Steingärten ebenfalls wohl.
Übrigens: Die Zahl der Punkte eines Marienkäfers hat nichts mit seinem Alter, sondern vielmehr mit der Größe des Käfers zu tun – ein gemeiner hiesiger Marienkäfer jedenfalls schlüpft schon mit seinen sieben Punkten aus der Puppe.