Der Frühling ist da, die Vorfreude auf erste eigene Ernten steigt – und dann sind da die ungebetenen Gäste im Garten. Alle Jahre wieder klagen Gärtnerinnen und Gärtner über hungrige Schnecken, die ihnen noch vor eigenen Erträgen die Beete karg fressen. Sie haben auch genug von durchlöcherten Salatblättern? Mit folgenden Tipps sagen Sie der Schnecken-Plage den Kampf an, und das gänzlich ohne Gift.
Gartenbesitzer kennen die Enttäuschung, wenn Nacktschnecken sich schon über die Ernte hermachen, bevor man selbst überhaupt davon probieren konnte. Am liebsten laben sich die ungeladenen Gäste an frischem Salat, aber auch die Blätter von Erdäpfeln, Zucchini oder Wurzelgemüse ziehen sie an. In solchen Momenten herben Missmutes denkt man schon mal über vernichtende Gifte und Abwehrmittel nach, um die Schnecken zu bekämpfen.
Von giftigen Pflanzenschutzmitteln sollten Sie allerdings Abstand nehmen. Schneckenkorn enthält meist Eisenphosphate und andere Wirkstoffe, die zwar in der Natur vorkommen, die hochdosiert aber auch Ihren Boden belasten können. Zudem wird es immer wieder von Tieren verschluckt, auf die Sie es nicht “abgesehen” hatten – etwa von Hunden oder von anderen Nützlingen wie der (inzwischen geschützten) Weinbergschnecke.
Schneckenzaun und Co.: Mechanische Schneckenbekämpfung
Um Ihre Pflanzen giftfrei und ungefährlich vor fremden Naschern zu schützen, lohnt es sich, mechanische Schneckenbekämpfung anzubringen. Bewährt hat sich hier der Schneckenzaun. Dieser besteht entweder aus Metall oder aus Kunststoff – wobei sich Metall als etwas effizienter erwiesen hat – und seine Besonderheit besteht in einem Außenknick am oberen Rand des Zauns. Dadurch fallen Schnecken, die über das Hindernis zu klettern versuchen, wieder hinunter. Die Tiere werden dabei nicht verletzt, können aber auch nicht in das Beet eindringen. Hier ist wichtig, dass Sie überhängende Äste, Blätter oder Pflanzen entfernen, da sich die Schnecken sonst eine andere Aufstiegshilfe suchen.
Andere Möglichkeiten, Ihr Beet zu umgrenzen, bieten scharfe oder stachelige Hindernisse, die die Schnecken nicht überwinden können. Dazu zählen natürliche Substanzen wie zerbröselte Eierschalen, Kalk oder Sägespäne, aber auch Glasscherben oder Stacheldraht. Wichtig hierbei ist eine wirklich dichte, umschließende Schicht aufzustreuen – Schnecken finden nämlich zuverlässig jede Lücke, die sich auftut. Auch sind Hindernisse aus Kalk oder Sägespänen nicht “wetterfest” und müssen nach jedem Regen erneuert werden.
Bier oder Kaffee?
Ein bekanntes Mittel zur Schneckenbekämpfung ist die Bierfalle: Hier wird ein mit Bier gefülltes Gefäß, etwa ein Kübel oder Plastikbecher, in den Boden eingelassen, sodass der obere Rand mit der Erdoberfläche abschließt. Da Schnecken vom Geruch des Bieres angezogen werden, nähern sie sich dem Gefäß und ertrinken in der Flüssigkeit. Wenn Sie keine Schnecken töten möchten oder verhindern wollen, dass auch die Schneckenpopulation der Nachbarschaft Ihren so wohlriechenden Garten aufsucht, ist die Bierfalle aber wahrscheinlich nicht die richtige Lösung für Sie.
Eine Beetbegrenzung aus Kaffeepulver ist eine ebenfalls biologische Schneckenfalle, die für die Tiere allerdings tödlich endet, da Koffein auf den Organismus der Schnecke wie ein starkes Gift wirkt. Bei Giftfallen ist immer zu bedenken, dass Sie damit auch Nützlingsschnecken wie die Weinbergschnecke oder den Tigerschnegel vernichten.
Hungrige Nützlinge: Diese natürlichen Feinde fressen Nacktschnecken
Ein weitläufig unterschätzter natürlicher Feind der plündernden Schnecke ist der Tigerschnegel. Dieser gehört zwar ebenfalls zur Familie der Nacktschnecken, ernährt sich aber viel lieber von toten Artgenossen oder abgestorbenen Pflanzenteilen, als von frischem Gemüse. Sie erkennen ihn an seiner hellbeigen Farbe und auffälligen, fleckigen Musterung.
Vögel wie Drosseln, Krähen und Laufgänse zählen ebenfalls zu den Fressfeinden der Nacktschnecke. Manche Gartenbesitzer halten sich sogar bewusst Gänse im Garten, um die Schneckenplage in den Griff zu kriegen. Auch Kleintiere wie Igel, Mader oder Mäuse ernähren sich mitunter von Schnecken – es lohnt sich also, den Garten Nützling-freundlich anzulegen und beispielsweise Igel zu überwintern.